B+M Blaubuch

40 Technische Daten Für Grundierungen gilt die Zeile 3 der Anlage 1. Es sollen weniger als 5 g/l Lösemittel für die Stufe 4 enthalten sein. Grundierungen und Sperrgrund haben jeweils Angaben zum VOC-Gehalt auf der Verpackung. Diese Werte können auf Wunsch durch Rigips bestätigt werden. Für Klebstoffe gilt die Zeile 12 der Anlage 1. Es gibt Anforderungen an Chlorparaffine, Lösemittel und kohlenwasserstoffbasierte Weichmacher. Diese Informationen können bei der Firma Rigips abgefragt werden. Für EPS gilt gemäß Zeile 41 ein Verbot von HBCD als Flammschutzmittel. Zum Nachweis werden die entsprechenden Produkt- und Sicherheitsdatenblätter gefordert. ENV 2.1: „Ökobilanz – Primärenergie“ in aktueller Version von 2018 in ENV 1.1 integriert. SOC 1.2: „Innenraumluftqualität“ – in dieser Kategorie sind Messungen bezüglich VOCs durchzuführen und bestimmte Werte einzuhalten. Platten mit VOC-abbauenden Eigenschaften helfen zum Erreichen und bei der dauerhaften Einhaltung guter Kennwerte. SOC 1.3: „Akustischer Komfort“ – Ziel ist eine gute akustische Qualität der Räume sicher zu stellen. Die Bewertung findet anhand von Nachhallzeiten statt. TEC 1.1: „Technische Qualität – Brandschutz“ – entfällt ab Version 2015. TEC 1.2: „Technische Qualität – Schallschutz“ Die Einhaltung einer akustischen Mindestqualität ist hier sicherzustellen. Die Einhaltung der Mindestanforderungen nach DIN 4109 bzw. DEGA Standard wird überprüft und zusätzliche Punkte für die Erreichung höherer Standards werden verteilt (Beiblatt 2 zur DIN 4109, VDI Richtlinie 4100 oder DEGA Empfehlung 103). Folgende Kennwerte werden benötigt: Schallschutzkennwerte der verwendeten Bauteile. TEC 1.3: „Technische Qualität – Qualität der Gebäudehülle“ Ziel ist es, den Energiebedarf für die Raumkonditionierung von Gebäuden zu minimieren, gleichzeitig eine hohe thermische Behaglichkeit sicherzustellen und Bauschäden zu vermeiden. Dieses Kriterium stellt Anforderungen an die Kennwerte der Gebäudehülle. Anforderungen werden auch an Wärmebrücken, den Nachweis über Tauwasserbildung und die Luftdichtigkeit gestellt. TEC 1.3: „Technische Qualität – Rückbau- und Recyclingfreundlichkeit“ Ziel ist der in hohemMaße sparsame Umgang mit natürlichen Ressourcen und deren effiziente Nutzung. Dementsprechend werden Lösungen gefördert, die es erlauben, bereits geschaffene Werte möglichst ohne Einbußen wiederverwendbar zu machen. Die werkstoffliche Verwertung zu einem vergleichbaren Produkt ist bei Gipsplatten möglich: Gipsplatten können nach aktuellem Stand der Technik vorwiegend werkstofflich wiederverwertet werden, sodass wieder ein gleichwertiges Bauprodukt daraus entstehen kann. Damit entspricht der Baustoff Gips in besonderem Maße der Forderung des deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes, das unter anderem eine möglichst umfassende Wiederverwertung von Rohstoffen vorsieht. PRO1.5: „Dokumentation für eine nachhaltige Bewirtschaftung“ Es werden unterschiedliche Ziele positiv gewertet. Neben der Erstellung und Übergabe von Wartungs-, Inspektions-, Betriebs- und Pflegeanleitungen, wird die Aktualität der Planungsunterlagen bewertet. Die Erstellung und Übergabe eines Handbuchs an den Gebäudebetreiber wird honoriert. Weiterhin wird die Erstellung und Übergabe eines BIM-Modells an den Gebäudebetreiber belohnt. LEED (seit 1998) LEED 2009 [bis 06/2021] / LEED V04 [seit 2016] Das Zertifizierungssystem LEED wurde vom U.S. Green Building Council (USGBC) entwickelt. Es ermöglicht Gebäudebetreibern und Eigentümern ein strukturiertes Vorgehen, sowie messbare Maßnahmen für Planung, Bau, Betrieb sowie Instandhaltung von Green Buildings. Das Zertifizierungssystem deckt im Wesentlichen die ökologischen und sozialen Dimensionen der Nachhaltigkeit ab. Schwerpunkte sind die Wasser- und Energieeffizienz, die Reduzierung der CO2-Emissionen, eine behagliche Innenraumqualität sowie die Verringerung des Ressourcenverbrauchs. LEED V4 (international) Seit Ende 2013 gibt es ein neues Zertifizierungssystem von LEED, die Version V4. Die Wichtigsten sollen im Folgenden kurz dargestellt werden. Das Ende der Anmeldefrist für Version 2009 wurde auf den 31. Oktober 2016 verlängert. Bis zu diesem Zeitpunkt angemeldete Projekte werden noch in dem alten System abgearbeitet (spätester Einreichtermin für die Projektunterlagen ist der 30. Juni 2021). Neue Projekte müssen nun mit der aktuellen Version V4 angemeldet und bearbeitet werden. Bei LEED V04 werden weiterhin verschiedene Bewertungssysteme unterschieden. Neben Unterscheidung von neuen und bestehenden Gebäuden gibt es unter anderem Systeme für Schulen und Bauten des Gesundheitswesens. Es werden dabei grundsätzlich 8 Kategorien unterschieden: Standortvorteile Materialien und Ressourcen (Location and Transportation) (Materials and Resources) Nachhaltiger Standort Nachhaltige Qualität im Innenraum (Sustainable Sites) (Indoor Environmental Quality) effiziente Wassernutzung Innovation und Design (Water Efficiency) (Inovation) Energie und Atmosphäre Regionalität (Energy and Atmosphere) (Regional Priority) Diese sind in 68 Einzelanforderungen unterteilt (Anzahl variiert je nach System). Einige der Kriterien müssen erfüllt werden (Prerequisite), andere sind geeignet, um Zusatzpunkte zu erreichen (Credits). Je nach Erfüllungsgrad werden die Zertifikate verliehen. Die folgenden Kapitel geben einen Überblick über die Kriterien: EA Credit: „Optimize Energy Performance“ Hier können bis zu 20 Punkte für energetisch optimierte Gebäude erreicht werden (Erfüllen der Anforderungen nach ASHRAE ist Grundvoraussetzung unter dem Punkt „EA Prerequisite – Minimum Energy Performance“). Die Anzahl der Punkte errechnet sich aus dem Maß der Unterschreitung der Vorgaben. MR Credit: „Building Life-Cycle impact reduction” Punkte für WiederGebäudezertifizierung – Übersicht der Gütesiegel

RkJQdWJsaXNoZXIy NzA4NzA3